Was macht ein Instandhaltungstechniker (m/w/d)?
Instandhaltung Definition: Was macht ein Instandhaltungstechniker (m/w/d)?

Die Instandhaltung Definition ist einfach erklärt: Der Begriff meint alle technischen und administrativen Maßnahmen, die dazu dienen, ein Objekt während seines gesamten Lebenszyklus in einem funktionsfähigen Zustand zu halten beziehungsweise in diesen zurückzuführen.
Instandhaltungstechniker (m/w/d) stellen sicher, dass die für Produktionsprozesse benötigten Maschinen und Anlagen inklusive der für die Steuerung benötigten Computerprogramme sicher funktionieren. Ihre wichtigste Aufgabe ist es also, Inspektionen, Wartungen und Reparaturen zu organisieren und zum Beispiel an Spezialisten zu delegieren. In vielen Fällen nehmen sie die nötigen Arbeiten aber auch selbst vor.
Um die Abnutzung der Maschinen und andere Fehlerquellen nachzuvollziehen, erstellen die Techniker (m/w/d) Fehlerdiagnosen und Instandhaltungskonzepte. Dafür arbeiten sie auch mit computergestützten Wartungssystemen und stimmen so Produktion und Instandhaltung optimal aufeinander ab. Kommt es zu Störungen, greifen sie korrigierend ein. Ihr Ziel ist es dabei immer, längere Maschinenstillstände und Zeitverluste zu vermeiden.
Die Arbeit bewegt sich auf handwerklich-manueller und mechanischer als auch digitaler Ebene. Die Techniker (m/w/d) müssen Programme überwachen, sie gegebenenfalls anpassen und zum Beispiel digitale Tools für die Fehlerdiagnose verwenden.
Auch zwischenmenschlich leisten die Techniker (m/w/d) einiges, denn sie weisen Mitarbeiter, beispielsweise Industriemeister, in ihre Arbeiten ein und legen Intervalle für Instandhaltungsmaßnahmen fest. Zu ihrem Aufgabenspektrum gehört zudem die sorgfältige Dokumentation der durchgeführten Arbeiten.
Zur Ausübung ihrer Aufgaben beschäftigen sich die Techniker (m/w/d) mit Montageplänen, Funktionsbeschreibungen, Stromlauf- und Schaltplänen. Außerdem gehen sie verschiedenen Mess- und Prüfgeräten um und setzen unterschiedliche Werkzeuge ein, um Fehler und Störungen zu beheben. Dazu gehören beispielsweise Zangen, Schraubenzieher, Lötgeräte, Feinwerkzeuge und Elektroschrauber.
Darüber hinaus bedienen sie verschiedene Softwareprogramme und führen Fehlerprotokolle, Statistiken und Terminkalender. Einen Teil ihrer Arbeit verbringen sie meist also auch im Büro und sind mit der Bürokommunikation und Geräten wie Telefon/Smartphone, Fax, Kopierer und ähnlichem beschäftigt.
Da die Techniker (m/w/d) auch damit betraut sind, das Instandhaltungspersonal zu schulen oder mit anderen Fachkräften Wartungspläne zu entwickeln, ist es wichtig, dass sie kommunikativ, teamfähig und durchsetzungsstark sind. Einen großen Teil ihrer Arbeitszeit verbringen sie in Werkstätten und -hallen und tragen dabei Schutzkleidung und -ausrüstung wie einen Gehörschutz gegen Maschinenlärm.
In der Zusammenfassung übernehmen die Techniker (m/w/d) folgenden komplexen Tätigkeiten:
- Planung und Koordinierung bzw. selbstständige Durchführung von Wartungs- und Inspektionsarbeiten
- Erarbeiten von Instandhaltungskonzepten, ggf. unter Berücksichtigung vernetzter Produktionssysteme und Systemen wie 3-D-Druck etc.
- Festlegen von Wartungsintervallen
- Steuern von computergestützten Instandhaltungssystemen
- Suche und Diagnose von Fehlern und Störungen
- Inspektion großer Industrieanlagen sowie schwer zugänglicher Areale (u.U. auch per Drohne)
- Einstellen von Steuerungs- und Regelungssystemen
- Schmieren, Fetten oder Ölen von Bauteilen
- Instandsetzung oder Austauschen defekter Bauteile
- Überprüfen der Betriebssicherheit von Maschinen und Anlagen
- Überwachung und Dokumentation von Instandhaltungsarbeiten
- Einweisung von Mitarbeitern
- Entgegennehmen von Störungsmeldungen (technischer Kundeninnendienst), Ursachenbestimmung und Einleiten entsprechender Maßnahmen
Wie wird man Instandhaltungstechniker (m/w/d)?
Für die Arbeit ist eine einschlägige Berufsausbildung - in der Regel in einem Metall- oder Elektroberuf - mit mindestens einjähriger Berufserfahrung sowie eine technische Weiterbildung notwendig. Als technische Weiterbildung gelten beispielsweise berufsbegleitende Lehrgänge oder Aufstiegsweiterbildungen zum geprüften Industrietechniker (IHK) oder zum staatlich geprüften Techniker, die über eine Dauer von zwei Jahren (Vollzeit) oder drei bis vier Jahren (Teilzeit) an einer Technikerschule absolviert wurden. Häufig verfügen diese Weiterbildungskurse über eine von mehr als 80 Spezialisierungen. Ausreichend sind aber auch mehrtägige Zertifikatskurse im Bereich Instandhaltung.
Bei den für die Tätigkeit notwendigen Weiterbildungen im technischen Bereich können sich technisch ausgebildete Personen vertiefte Kenntnisse und Fähigkeiten in verschiedenen Bereichen aneignen. Während sich zum Beispiel Elektrotechniker mehr Wissen in der der Informations- und Kommunikationstechnik sowie der Energie- und Automatisierungstechnik aneignen können, haben Maschinentechniker Gelegenheit, sich in den Bereichen Automatisierung, Mechatronik, Fertigungs-, Verfahrens- oder Zerspanungstechnik zu spezialisieren. In den jeweiligen Weiterbildungskursen geht es dann um die in der Instandhaltung relevanten Strategien, Wartungssysteme und -maßnahmen sowie den rechtlichen Rahmen.
Da die Nachfrage in nahezu allen Bereichen der Industrie groß ist, sind die Zukunftsaussichten für das Berufsfeld gut und es gibt ausreichend Stellenangebote Instandhaltungstechniker. Für alle, die nach einer technischen Ausbildung und mehreren Jahren beruflicher Praxis Instandhalter Jobs anstreben, ihrem Ursprungsberuf aber nicht ganz den Rücken kehren wollen, bietet sich daher eine technische Weiterbildung und die Spezialisierung an. Auf diese Weise kann man sich von den Kollegen abheben und einen Karrieresprung machen. Es winken ein interessantes und breiteres Aufgabenspektrum sowie größere Verantwortung.
Auch der Quereinstieg in das Berufsfeld ist möglich: Wer über keine abgeschlossene Berufsausbildung verfügt, kann nach mindestens sieben Jahren einschlägiger beruflicher Tätigkeit eine Zulassung zur Weiterbildung zum staatlich geprüften Techniker erhalten. Nach Erwerb des Abschlusses zum Techniker sind jedoch Qualifizierungsmaßnahmen, beispielsweise Seminare, ratsam, während derer man die Besonderheiten des Berufsfeldes Instandhaltung kennenlernt.
Welche Kompetenzen benötigt man?
Unabhängig von ihrer Fachrichtung benötigten Instandhaltungstechniker (m/w/d) handwerkliche Fertigkeiten und ein sehr gutes technisches Verständnis. In der Regel wurden die manuellen Fähigkeiten wie auch das grundlegende Verständnis für Maschinen und Anlagen bereits in der ersten Ausbildung erworben und in der beruflichen Praxis vertieft.
Darüber hinaus braucht es für das Erstellen von Wartungsplänen und die Abstimmung mit Fach- und Führungskräften sowie mit dem Wartungs- und Instandhaltungspersonal viel Teamfähigkeit und Führungskompetenz. Gefragt sind also Durchsetzungsvermögen wie auch kommunikative Fähigkeiten. Gerade im Servicebereich spielen neben diesen Eigenschaften je nach Branche und Betrieb auch Fremdsprachenkenntnisse eine Rolle.
Grundsätzlich sollten Instandhaltungstechniker (m/w/d) mehrere Kernkompetenzen mitbringen. Neben vertieftem Wissen in den Bereichen Wartung, Reparatur und Instandhaltung zählen dazu vor allem Kenntnisse für das Planen des Betriebsmitteleinsatzes, Betriebs- und Fertigungstechnik, Instandhaltungsmanagement und Kundendienst, Maschinentechnik und Qualitätsprüfung sowie -sicherung.
Neben der nötigen beruflichen Aus- und Weiterbildung benötigt man auch einige persönliche Hard und Soft Skills, um erfolgreich zu sein. Zu den wichtigen persönliche Kompetenzen gehören:
- handwerkliches Geschick
- ausgeprägtes technisches Verständnis
- körperliche Belastbarkeit (zum Beispiel bei Arbeit unter Maschinenlärm)
- Sorgfalt und Zuverlässigkeit
- Verantwortungsbewusstsein
- kommunikative Kompetenz im Umgang mit Kollegen und Kunden
- Führungs- und Durchsetzungsstärke
- Flexibilität (zum Beispiel für Bereitschaftsdienste)
Welche Weiterbildungen bieten sich an?
Fertig ausgebildete Instandhaltungstechniker (m/w/d) tun gut daran, sich regelmäßig über den neuesten Stand der Technik zu informieren und mit Neuerungen bei Werkstoffen, in den Produktionsverfahren, den Prüf- und Messverfahren sowie in der elektronischen Steuerung vertraut zu machen.
Außerdem haben sie die Möglichkeit, vertiefende Anpassungsweiterbildungen zu absolvieren - nicht nur in der Wartung und Instandhaltung, sondern beispielsweise auch in den Bereichen Anlagen- und Automatisierungstechnik, Elektrotechnik und Mechatronik, Messtechnik, Programmierung und Steuerungstechnik.
Auch betriebliche und außerbetriebliche Fortbildungen im Arbeitsschutz, Qualitätsmanagement oder Umweltschutz tragen zur Erweiterung des Know-hows bei und ermöglichen das Wahrnehmen neuer Aufgaben. Durch den Erwerb beziehungsweise Ausbau persönlicher Kompetenzen und Soft Skills zu Themen wie Kommunikation, Fremdsprachen, Führungsfähigkeit und Zeitmanagement ebnet man sich den Weg für Führungspositionen.
Wer in Bereiche wie den Service oder Einkauf will, sollte über eine kaufmännische Weiterbildung nachdenken. Hier bieten sich verschiedene Aufstiegsweiterbildungen, beispielsweise zum technischen Fachwirt, Industriebetriebswirt oder Industriemeister an, die für höhere Positionen im kaufmännischen Bereich qualifizieren.
Darüber hinaus ist natürlich auch ein Studium denkbar, welches entsprechende Aufstiegsmöglichkeiten eröffnet. Dieses steht Kandidaten mit Fachhochschulreife offen und kann in den Ingenieurdisziplinen wie dem Maschinen- oder Anlagenbau, der Produktionstechnik oder dem Wirtschaftsingenieurwesen absolviert werden.
Wo und in welchen Branchen kann man als Instandhaltungstechniker (m/w/d) arbeiten?
Instandhaltungstechniker (m/w/d) können in Unternehmen fast aller Wirtschaftsbereiche arbeiten. Dort arbeiten sie mit Anlagen und Maschinen, beispielsweise automatischen beziehungsweise digital gesteuerten und vernetzten Fertigungsanlagen und immer häufiger auch Anlagen für die Additive Fertigung (3-D-Druck). Sie sind für die Wartung und Instandhaltung technischer Bauteile wie Sensoren und Aktoren zuständig und setzen sich mit technischen Regel- und Steuersystemen, Bus-Systemen und Ferndiagnose- und Fernwartungssystemen auseinander.
Je nach Tätigkeitsbereich arbeiten die Techniker (m/w/d) überwiegend eigenständig oder zusammen mit Kollegen. In nahezu jedem Anwendungsgebiet arbeiten sie mit anderen am Produktionsprozess Beteiligten - insbesondere anderen Fachkräften und technischen Spezialisten sowie den Kunden - zusammen.
Besonders häufig sind sie in den Werk- und Maschinenhallen folgender Branchen tätig:
- Elektronik und Elektrotechnik
- Fahrzeugbau und -instandhaltung
- Chemie, Pharmazie, Kunststoff
- Glas, Keramik, Rohstoffverarbeitung
- Holz und Möbelbau
- Metallverarbeitung
- Maschinenbau
- Feinmechanik und Optik
- Nahrungs- und Genussmittelherstellung
- Papier und Druck
- Rohstoffgewinnung und -verbereitung
- Textil und Bekleidung
- Energie
Die Arbeitszeiten hängen stark von der jeweiligen Branche und dem Arbeitgeber ab. Da in der Produktion häufig auch im Schichtbetrieb gearbeitet wird, sind einige Instandhaltungstechniker in Schichten tätig. Nur so können sie sicherstellen, dass Maschinen, Anlagen und Produktionsstraßen jederzeit einsatzbereit sind und sie als Experten im Notfall eingreifen können.
Instandhaltungstechniker Gehalt
Da das tatsächliche Instandhaltungstechniker Gehalt von der Aus- und Weiterbildung, der Berufserfahrung und Position sowie von der jeweiligen Branche, dem Unternehmen und seinen tariflichen Bestimmungen abhängt, können die Angaben zum Instandhaltungstechniker Gehalt lediglich der groben Orientierung dienen.
Die Techniker (m/w/d) sind meist in Industrieunternehmen beschäftigt. Da die meisten großen und mittelständischen Industrieunternehmen in der Regel tarifgebunden sind, gelten auch für das Gehalt die jeweiligen Branchentarifverträge.
Klar ist: Das Instandhaltungstechniker Gehalt steigt mit der Qualifikation. So verdienen Personen mit einem mehrtägigen Zertifikatslehrgang weniger gut als solche mit einer mehrjährigen Aufstiegsweiterbildung zum geprüften oder staatlich geprüften Techniker.
Das durchschnittliche Bruttogehalt eines zertifizierten Instandhaltungstechnikers (m/w/d) liegt bei etwa 34.200 Euro im Jahr, also 2.850 Euro im Monat. Dagegen können staatlich geprüfte Techniker mit einem durchschnittlichen Bruttolohn von knapp 3.600 Euro monatlich (etwa 43.000 Euro jährlich) verdienen. Die Spanne zwischen Einstiegsgehalt und Höchstgehalt in einer Führungsposition - etwa als Leiter der Instandhaltung - vollzieht sich zwischen 3.000 Euro und 5.000 Euro brutto im Monat.
Unterscheidung zu verwandten Berufen
Mögliche Alternativberufe für Bewerber sind Industriemeister in Instandhaltung und Kundendienst, Kundendienstmonteur beziehungsweise -techniker sowie Wartungs- und Servicetechniker oder Wartungs- und Servicetechniker im Maschinenbau.
Bewerbung
Wer sich für Instandhalter Jobs bewirbt, sollte in Anschreiben und Lebenslauf Vorerfahrungen im Berufsfeld beziehungsweise technischen Berufen betonen. Das gehören beispielsweise das Betreuen von Produktions-, Förder- und Lagersystemen, das Reparieren mechanischer und elektrischer Beschädigungen sowie das Durchführen präventiver elektrischer, mechanischer und mechatronischer Instandhaltungsmaßnahmen und Wartungen. Auch administrative Tätigkeiten wie das Dokumentieren durchgeführter Maßnahmen dürfen erwähnt werden.
Zudem sollten Bewerber für Instandhalter Jobs verdeutlichen, wie groß ihr Interesse am Arbeitsfeld ist. Es lohnt sich beispielsweise zu betonen, wie viel Freude man an der Fehlersuche und -behebung sowie am Sicherstellen eines reibungslosen Betriebs hat. Wie bei vielen Berufen in der Technik sollte man anhand von Beispielen aus der eigenen Praxis versuchen darzulegen, dass man zu analytischem, vernetztem Denken fähig ist und eine gute Kombinations- und Problemlösungsfähigkeit mitbringt. Weitere gesuchte Soft Skills sind Fingerfertigkeit, eine gute Beobachtungsgabe, Flexibilität, Sicherheitsbewusstsein und eine ausgeprägte Kommunikationsfähigkeit.