Was macht ein Elektrokonstrukteur (m/w/d)?
Was ist und was macht ein Elektrokonstrukteur?

Alternative Begriffe zum Konstruieren sind erbauen, erfinden und gestalten. Hier in Deutschland werden Konstruktionsarbeiten wahlweise von Ingenieuren und von Technikern - auf ihrem jeweiligen Fachgebiet - ausgeführt.
Eine der zunehmend bedeutsamen und somit auch anspruchsvollen Fachrichtungen ist die Elektrokonstruktion mitsamt der Elektrotechnik. Als Elektrokonstrukteur wird der staatlich geprüfte Konstrukteur bezeichnet, der die Voraussetzungen nach dem BBiG, dem Berufsbildungsgesetz erfüllt. Auch die Elektrokonstrukteur Weiterbildung endet mit der Anerkennung des beruflichen Abschlusses nach dem BBiG.
In der heutigen Zeit gehen die beiden Bereiche Entwicklung und Konstruktion eher fließend ineinander über - ganz im Gegensatz zu ihrer klassischen Trennung in den vergangenen Jahrzehnten. Beide Tätigkeiten werden nun unter dem Begriff Produktentwicklung zusammengefasst. Demzufolge hat die Elektrokonstruktion im Unternehmen eine meistens begleitende Bedeutung zu den Geschäftsbereichen mechanische Konstruktion, Forschung und Entwicklung.
Kerngeschäft ist und bleibt die konstruktive Neu- sowie Weiterentwicklung des elektrotechnischen Teilbereiches von Anlagen, Bauteilen und Baugruppen, von Betriebsmitteln, Komponenten, Maschinen, Produkten oder auch Werkzeugen. Somit hat das Berufsbild von Elektrokonstrukteuren eine dementsprechend herausgehobene Bedeutung.
Elektrokonstruktion - kurz und einfach erklärt
Zusätzlich zu den Kerngebieten mit Konstruktion und Entwicklung sowie mit der Erstellung von Hardware und Software ist die Elektrokonstruktion auf vielfältige Weise in nachgelagerte Tätigkeiten eingebunden.
Zu den gängigen Beispielen gehören die
- Auslegung
- Berechnung
- Kalkulation
- Komponentenbereitstellung
- Mitwirkung bei Materialauswahl
- Projektierung
- Schulung von Mitarbeitenden
- Testläufe inklusive Fehlersuche
- .. und weitere unternehmensabhängige Tätigkeiten
Einen unvermindert breiten Raum in der Elektrokonstruktion nimmt die Erstellung von Konstruktionsunterlagen ein - Stichwort: Anschlusspläne, Einbau- sowie Einzelteilzeichnungen, Funktionsschemata, Installationspläne, Kabellisten und Stromlaufpläne, Schaltschrankzeichnungen, Werkstatt- und Verkabelungspläne sowie Wartungsanleitungen.
Was macht Elektrokonstrukteure so gefragt?
Konstrukteure der Elektrotechnik gehören zu den Berufsfeldern mit einem spürbaren Fachkräftemangel. Die Nachfrage ist deutschlandweit deutlich größer als das qualifizierte Angebot.
Elektrokonstruktion ist gleichbedeutend mit dem Herstellen von elektrotechnischen Bauteilen. Das Know-how ist ein Mix von ausgeprägtem Verständnis für die Digitalisierung einerseits sowie für die Technik in Theorie und Praxis andererseits. Konstruiert wird in allen Branchen - von A für Automotive bis Z für Zerspanung.
Von den Konstrukteuren der Elektrotechnik wird ein ganzheitliches Denken und Handeln erwartet - denn sie sind in den gesamten Fertigungsprozess involviert. Er reicht von der ersten Idee und Planung über die Skizzierung und Konstruktion bis zur Herstellung und Montage.
Elektrokonstrukteur werden - mit diesen Hard und Soft Skills
Zu den unentbehrlichen Grundvoraussetzungen gehören technisches Verständnis sowie das ganz allgemeine Interesse an elektrotechnischen Fragestellungen. Analytische Denkweise sowie das schlüssige Durchdenken eines Projektes oder einer Aufgabenstellung gehören eher zu den Hard als zu den Soft Skills.
Eine weitere Voraussetzungen ist gutes bis sehr gutes Englisch in Wort und Schrift, ausgerichtet auf das Fachgebiet Elektrokonstruktion. Soziale Kompetenz sowie Wille und Fähigkeit zur Teamarbeit runden das Persönlichkeitsprofil für die zukünftige Verstärkung im Team der Elektrokonstruktion ab.
Für den dauerhaften beruflichen Erfolg sind Eigenschaften wie Überzeugungs- und Kommunikationsfähigkeit eine entscheidende Voraussetzung. Einiges davon, aber keineswegs alles, lässt sich lernen.
Ausbildung zum Elektrokonstrukteur - das wird erwartet und gefordert
Im Anschluss an das Studium der Elektrotechnik als einer Fachrichtung der Ingenieurswissenschaft ist der nächste Schritt zur Elektrokonstruktion die einschlägige Fort- beziehungsweise Weiterbildung.
Gefragt sind Ingenieure mit Abschlüssen wie Bachelor und Master, mit einem Berufsakademie-, einem Fachhochschul- oder einem Universitätsabschluss. Vor dem Hintergrund, dass die Elektrokonstruktion ein hohes Maß an praktischem Know-how erfordert, haben Techniker sowie Elektroniker vergleichbar gute Einstiegs- und Berufschancen - bis hin zum IHK-geprüften Meister mit einer mehr- bis langjährigen Berufserfahrung. Entscheidend sind hier die anerkannten Abschlüsse nach dem Berufsbildungsgesetz.
Insofern ist das Berufsfeld der Elektrokonstruktion sowohl für Neu- als auch für Quereinsteiger geeignet - Stichwortt: Fachkräftemangel.
Aufgabengebiet des Elektrokonstrukteurs
Zu den Branchen mit dem Schwerpunkt Elektrokonstruktion gehören
- Anlagenbau
- Automobilindustrie
- Energieindustrie mit Erzeugung und Versorgung
- Feinmechanik und Optik
- Maschinenbau
- Ingenieurbüros
- Luft- und Raumfahrttechnik
- Metallverarbeitung
- Schiffsbau
- Technische Dienstleistungen - Facility Management
- Zulieferindustrien
Die allgemeine Berufsbezeichnung Konstrukteur*in Elektrotechnik ist eher einleitend zu verstehen. Im Einzelfall wird sie um die spezifische Position ergänzt - Stichwort: Fördertechnik, Maschinenbau oder CAE-Systeme, bis hin zum Junior oder Senior Projektierer.
Kernaufgabe ist und bleibt das Erstellen der elektrotechnischen Konstruktion von Bauteilen und Baugruppen, von Zeichnungen mit E-Plan - von der ersten Skizze bis zur abschließenden Elektrodokumentation.
Im Grunde genommen ist die konkrete Arbeits- und Aufgabenstellung ganz maßgeblich abhängig von Gegebenheiten wie Unternehmensgröße und Branche.
Das Elektrokonstrukteur Gehalt
Als Faustregel für das Elektrokonstrukteur Gehalt gilt bei Berufsbeginn das Monatsentgelt zwischen 2.500 und 3.500 Euro brutto. Abhängig von der Branche und dem Grad der Spezialisierung, der Art und Größe des Arbeitgebers, dem Bundesland sowie unter Berücksichtigung des aktuellen Fachkräftemangels kann auch der Berufsanfänger mit einem anfänglichen Elektrokonstrukteur Gehalt von bis zu mehreren hundert Euro darüber hinaus rechnen.
Mit einer ausreichend langen und qualifizierten Berufserfahrung steigert sich das Elektrokonstrukteur Gehalt auf jährlich bis zu 54.000 Euro - in der einen Branche etwas darunter, in der anderen deutlich darüber. Und nicht zu vergessen - Jobs in der Elektrokonstruktion sind in der heutigen Zeit absolut krisensicher.
Der dauerhafte Verdienst des Elektrokonstrukteurs als Führungskraft
Auch die Jobsparte der Elektrokonstruktion bietet in Abhängigkeit von der Unternehmensgröße mehrere Hierarchiestufen mit der Möglichkeit, sich zu qualifizieren und den Verdienst als Elektrokonstrukteur dauerhaft zu steigern.
Wie anderswo auch, sind mit dem höheren Verdienst auch mehr Verantwortung, mehr Dienstreisen und Meetings, kurz gesagt mehr Motorik verbunden. Der Berufsalltag geht fließend und oftmals unmerklich hin von der reinen Schreibtischtätigkeit zum Managen einer Gruppe oder eines größeren Teams.
Dem einen liegt das mehr, dem anderen weniger.
Das Positive daran ist die Möglichkeit, seinen Verdienst als Elektrokonstrukteur auf Dauer steigern zu können - wenn der Wunsch dazu besteht und dafür die Rahmenbedingungen stimmen.
Attraktives Elektrokonstrukteur Gehalt und Work-Life-Balance
Der heutige Trend geht vermehrt hin zur Work-Life-Balance - also zu einem ausgewogenen Verhältnis zwischen beruflichen Anforderungen einerseits und privaten Bedürfnissen andererseits. Familie und Privatleben rücken in den Vordergrund.
Unter dem Aspekt eines durchaus auch engagierten Nine-to-five-Jobs ist das Elektrokonstrukteur Gehalt in der richtigen Branche beim richtigen Unternehmer durchaus attraktiv.
Jeder Arbeitgeber erwartet von seinen Mitarbeitenden ein hohes Maß an Einsatzwillen, an Leistungsfähigkeit und Leistungswilligkeit - allerdings in Maßen. In diesen Zeiten des Fachkräftemangels lassen sich die Arbeitgeber auch in der Elektrokonstruktion buchstäblich vieles einfallen, um ihre Beschäftigten an das Unternehmen zu binden und ihnen eine positive Work-Life-Balance zu bieten.
Vielfältige Elektrokonstrukteur Weiterbildung
Die branchenspezifische Elektrokonstrukteur Weiterbildung ist heutzutage unerlässlich - Stichwort: Stagnation ist Rückschritt.
Das Equipment an Hardware und an Software sowie die unterschiedlichen CAD-Systeme unterliegen ständigem Wandel und Fortschritt. Nur mit einer permanenten Elektrokonstrukteur Weiterbildung ist es möglich, dauerhaft Schritt zu halten. Derartige Fort- und Weiterbildungen werden wahlweise hausintern oder extern angeboten.
Geradezu prädestiniert für Elektrokonstrukteur Weiterbildungen sind die Bereiche Anlagen- und Maschinentechnik, Elektro- und Holztechnik, Stahl- und Metallbautechnik sowie die Anlagenmechanik für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik.
Mit einem Satz gesagt: Wer weiterkommen oder zumindest seine Jobposition festigen will, der kommt um eine Elektrokonstrukteur Weiterbildung nicht herum.
Jobvielfalt als Elektrokonstrukteur - in freier Wirtschaft und öffentlichem Dienst
Elektrokonstruktion ist für die freie Wirtschaft ebenso unentbehrlich wie für die öffentliche Hand mit Bund, Ländern und Kommunen nebst deren Eigenbetrieben - von der Kanalisation bis zur Wasserversorgung, vom regionalen Flughafen bis zum Binnenhafen für die Fluss- und Kanalschifffahrt.
Ob Hamburger Hafen oder Münchener Flughafen, ob Frankfurter Skyline oder das Berliner Regierungsviertel - überall sind Fachleute und Experten rund um die Elektrokonstruktion beschäftigt beziehungsweise werden händeringend gesucht.
Mit ihrer spezifischen Fachrichtung und der Absicht, um des Job willens einen Ortswechsel zu wagen, ist eine neue berufliche Herausforderung nur die Frage von einigen wenigen, gezielten Bewerbungen an die richtigen Adressen.
Wer Sicherheit sucht, bewirbt sich im öffentlichen Dienst - andere wagen über die Stadt- oder Landesgrenze hinaus den Sprung ins kalte Wasser.
Die öffentliche Hand zahlt weniger, bietet im Gegenzug jedoch Work-Life-Balance pur nebst tariflichen Sozialleistungen. Die Privatwirtschaft ist auf vielen Sektoren rauer, im Gegenzug aber auch finanziell deutlich lukrativer.
Hat die Elektrokonstruktion Zukunft?
Um es vorweg zu sagen: Jobs in der Elektrokonstruktion sind auch in Zukunft gefragt und krisensicher. Vor diesem Hintergrund stellt sich mehr die Frage: Was macht ein Elektrokonstrukteur wo und in welcher Branche - Stichwort: cloudbasierte Elektrokonstruktion.
Mit einer fundierten Ausbildung als dem Fundament, nebst anschließender, bestenfalls mehrjähriger Berufserfahrung in unterschiedlichen Fachbereichen, bietet die Elektrokonstruktion ein weites Portfolio an Möglichkeiten und Jobangeboten.
Also - es gibt keinen Grund, sich als Fachkraft der Elektrokonstruktion Zukunftssorgen zu machen. Allerdings - die Jobs kommen nicht zum Jobsuchenden, sondern der muss heutzutage und auch zukünftig umgekehrt dem Jobangebot in der Elektrokonstruktion hinterherziehen.
Fazit zum Thema Elektrokonstruktion und Elektrokonstrukteur
Das zu Beginn der 2020er-Jahre zunehmend weite Gebiet der Elektrokonstruktion wird auf der Ebene von DAX- und MDAX-Unternehmen sowie von Konzernen immer internationaler.
Davon betroffen sind sowohl die Fachkräfte mit Ingenieur*innen und Sachbearbeiter*innen als auch Führungskräfte mit Leitungsfunktion. Von ihnen werden neben der Fachkompetenz auch und vorwiegend Managementfähigkeiten erwartet - Stichwort: soziale Kompetenz, Empathie, Kommunikation, Motivation einerseits sowie Kunden- und Marktorientierung andererseits.
Egal welche Maschine oder Anlage betrieben werden soll - der dazugehörige Schaltschrank mit all seinen Komponenten und Funktionalitäten wird immer und ausschließlich in der Elektrokonstruktion definiert sowie hergestellt.
Die Elektrokonstruktion hat und behält ihren festen, unverrückbaren Platz im Einklang mit den technischen Fortschritten von Digitalisierung und KI, der künstlichen Intelligenz.